Dieses Mal führte mich meine Kennenlerntour zur Lebenshilfe nach Tangerhütte. Gemeinsam mit dem Bürgermeisterkandidaten Markus Fettback sowie Marcus Graubner informierten wir uns beim Geschäftsführer Martin Schreiber über die aktuelle Situation.
Es wurden mehrere Themen angesprochen, wie das aktuelle Teilhabe- und Bundesteilhabegesetz, die die Rechte von Menschen mit Behinderungen stärken. Allerdings ist die Wirklichkeit manches Mal fernab der Realität. Als Beispiel nannte er die Hilfebedarfsfeststellung – und festlegung, die vom Sozialamt für die Bewohner ermittelt wird. Hier wünscht sich das Team von der Lebenshilfe, wenn mehr auf den fachlichen Rat des eigenen Personals gehört werden würde und weniger auf die Einschätzung von Außen. Des Weiteren verzögern sich durch die viel zu hohe Bürokratie die Investitionen in neue Bauvorhaben oder Sanierung von Bestandsgebäuden. Eine Veränderung vorhandener Gesetze, z.B. die Heimmindestbauverordnung, muss hier schnellstens umgesetzt werden.
Die Lebenshilfe in Tangerhütte ist ein Zusammenschluss von behinderten Menschen, deren Eltern und Angehörigen, Fachleuten, Förderern und Freunden. Es wird sich liebevoll um geistig, seelisch und körperlich behinderte Menschen in anerkannten Werkstätten, Fördergruppen, einem Wohnverbund mit unterschiedlichen Wohnformen gekümmert. Die Persönlichkeit bzw. Individualität der Bewohner steht im Vordergrund. Es ist bewundernswert, wie mit Hilfe von umfangreichen Investitionen an den Standorten Tangerhütte, Stendal und Uchtspringe für alle Beschäftigten und Betreuten aller Altersgruppen sehr gute Arbeits- und Lebensbedingungen geschaffen wurden. Teilhabe statt Ausgrenzung wird hier jeden Tag umgesetzt.